Digitalisierung ist in den letzten Jahren zum Schlagwort für eine ganze Generation geworden. Nicht nur in den obersten Führungsetagen wird Digitalisierung bzw. digitale Transformation als Synonym für Modernisierung genutzt. Doch was steckt genau dahinter? Wo ist der Unterschied zwischen Digitalisierung und digitaler Transformation? Was ist in welchem Zusammenhang sinnvoll und wo liegt der kulturelle Einfluss?
Digitalisierung und auch die digitale Transformation betreffen nicht nur speziell Unternehmen, deren Kultur, Arbeitsweisen sondern auch zunehmend unsere Gesellschaft. Dabei spielt Technologie und der technologische Fortschritt eine entscheidende Rolle.
Betrachten wir zunächst die Definitionen der Begriffe.
Digitalisierung wird benutzt, wenn analoge Objekte in digitale Objekte gewandelt werden. Ein Beispiel: Ein Brief wird digitalisiert indem er einfach gescannt wird. Kommunikation wird digital, wenn Sie per E-Mail oder Chat stattfindet. Dabei wird deutlich, dass sogar Prozesse digitalisiert werden können. Dies ist relativ einfach. Ein analoger Prozess wird unter zu Hilfenahme von digitalen Medien digital abgebildet. Wie es funktioniert, hatte ich bereits am Beispiel der Kommunikation dargestellt.
Digitalisierung wird gern auch als Synonym für die Automatisierung verwendet. Es ist natürlich möglich, Prozesse einfach nur digital abzubilden und diese zu automatisieren. Oft verwenden Unternehmen nur den Begriff der Digitalisierung, wenn diese ihre Prozesse digitalisieren und automatisieren. Es macht natürlich Sinn Digitalisierung und Automatisierung zu vereinen.
Bei der Digitalen Transformation, betrachtet man zwar auch Prozesse, jedoch geht das Verständnis wesentlich weiter. Sie werden nicht einfach mit Hilfe der neuen digitalen Technologien angepasst. Vielmehr wird versucht, die Probleme der bisherigen Prozesse mit Hilfe der neuen Technologien zu lösen. So wird der Brief nicht einfach digitalisiert und dann verarbeitet, sondern es wird u. a. überlegt, ob der gesamte Prozess noch gebraucht wird oder ob dieser mit Hilfe einer neuen Technologie vereinfacht werden kann. Hierbei ist es hilfreich nicht den Prozess losgelöst zu betrachten, sondern auch auf die Rahmenbedingungen zu schauen.
Die digitale Transformation wird nicht durch die Technik bestimmt, sondern durch das Problem, welches es zu lösen gilt.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass zum Beispiel im Bereich der Supply Chain (Lieferkette), Agilität und Flexibilität wichtig sind um Unternehmen aber auch die Gesellschaft am Leben zu erhalten. Hier werden die Vorteile der digitalen Transformation deutlich. Mehr und mehr Unternehmen gehen dazu über, Ihre Supply Chain zu digitalisieren und zu transformieren, um auf Veränderungen möglichst schnell und effizient reagieren zu können.
Ein wichtiger Mehrwert für unsere Gesellschaft liegt zum Beispiel darin, dass immer mehr Unternehmen die digitale Transformation nutzen um ihr Umweltbewusstsein zu schärfen. So wird mit Hilfe der Digitalisierung des Co2- Fußabdrucks versucht, die Schwachstellen bei den Co2- Emissionen aufzudecken und diese zu reduzieren. Durch die Digitalisierung z.B. der Lieferkette, ist dies uneingeschränkt möglich. Und durch die digitale Transformation ist dies nachhaltig möglich.
Es ist also sinnvoll nicht einfach zu Digitalisieren sondern sich mit dem Nutzen einer Digitalisierung auseinander zu setzen.
Doch wie gelingt die digitale Transformation in Unternehmen, wenn mit ihr Eingriffe in die Unternehmenskultur unausweichlich sind, wenn sich Mitarbeiter umstellen müssen?
Sie kann nur gelingen, wenn die individuellen Persönlichkeitsprofile der Mitarbeiter und deren Bedürfnisse beachtet werden und somit im Transformations- bzw. Veränderungsprozess die Rahmenbedingung „Mensch“ beachtet wird! Denn jeder Mitarbeiter wird unterschiedlich auf die Veränderungen reagieren. Auch wenn die Veränderungen auf den ersten Blick nur positive Auswirkungen auf das Unternehmen haben, wird es immer Persönlichkeiten geben, die sich schwer mit der Umsetzung tun bzw. diese verweigern. Nicht, weil sie den Mehrwert nicht erkennen oder dem Unternehmen schaden, wie es vielleicht Führungskräfte auf den ersten Blick erkennen wollen. Nein! Die Gründe dafür liegen oft viel tiefer.
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